Muskelkater, Muskelfaserrisse, Wirbelblockaden und Kopfschmerzen sind nur einige Beschwerden, die ich (vor meiner Ausbildung) an mir selbst, oder an meinen Schülern feststellen musste, weil sie oder ich (oder mein Lehrer für mich) zu viel wollte(n) und / oder für die jeweilige Asana körperlich und kognitiv (noch) nicht in der Lage waren.

Hast Du schon mal „Yoga für Anfänger“ gegoogelt? Ich habe das früher öfters gemacht. Einfach, um mich inspirieren zu lassen. Und ich habe mich schon immer gewundert, wieso Körperhaltungen (siehe Grafik), die für einen normalen Menschen unmöglich nachzumachen sind, ohne sich zu verletzen, als „Anfängerpositionen“ betitelt werden. Ich habe in meiner Sportwissenschaft-Studium und in den zahlreichen Gruppenfitness-Ausbildungen gelernt, dass man als verantwortungsbewusster Trainer die Teilnehmer dort abholt, wo sie körperlich und kognitiv stehen, und nicht dort, wo man selbst ist, oder gar wo es einem selbst am meisten Spass macht.

Keiner würde auf die Idee kommen, aus dem Stegreif einen Marathon laufen zu wollen. Oder im Fitnessstudio als Anfänger Kniebeugen mit schweren Hanteln zu machen, oder?

Normalerweise ist ein Mensch, der einer herkömmlichen, überwiegend sitzenden, Tätigkeit nachgeht, und sonst bisher in seinem Leben nicht viel sportliche Betätigung hatte, nicht in der Lage, die bekanntesten Yoga-Ananas (Körperhaltungen) so einzunehmen, wie auf den meisten Bildern und in den meisten Videos gezeigt wird, ohne sich ernsthaft zu verletzen. Das war mir immer klar. Bevor ich meine Ausbildung in Indien machte war mir aber nicht klar, WIE ich meine Schüler gefahrlos vorbereiten konnte. Ich fand einfach keine „vorbereitende“ Asanas, weder online -noch in der Yoga-Lehrer-Ausbildung, die ich begonnen hatte. Deshalb beschloss ich, Yoga am Ursprung zu lernen.

Zum Glück habe ich in meiner Ausbildung in Indien die richtige Vorbereitung der Muskeln, Gelenke und des Kopfes erlernen dürfen. In Indien werden Yoga-Asana-Anfänger nicht einfach in eine Asana-Class geschickt, wo sie dann unvorbereitet mitmachen. Sie werden in eine vorbereitende Asana-Class geschickt, in der jeder Muskel und jedes Gelenk mit Beginner-Asanas und einer einfacheren Variante der Atmung vorbereitet werden. So eine vorbereitende Class findet täglich statt, über 10 bis 20 Wochen. Erst, wenn sie diese absolviert haben, und der Lehrer ihren Körper für „bereit“ befindet, dürfen Sie langsam in die Fortgeschrittenen-Klasse, die dann unserer westlichen Yoga-Klasse entspricht.

Auf Grundlage dieser Ausbildung erarbeite ich in meinen Lektionen die Asanas langsam mit meinen Schülern, bereite ihren Körper in kleinen Schritten auf die uns bekannten Asanas vor, bevor wir uns an die so genannten Anfänger Asanas wagen.

Wie sind Deine Erfahrungen? Ich würde mich freuen, über Deine Yoga-Anfänge zu lesen!