Die C-Lage entspannt sich zur Zeit wieder etwas, und ich werde immer wieder gefragt, ob ich wieder reguläre Präsenzkurse geben möchte.

Während der C-Bestimmungen habe ich lediglich nur einen Reha-Kurs offline gegeben, und ich gebe zu, die regulären Kurse machen schon Spaß.

Ich habe bereits vor vier Jahren angefangen, in Indien online zu Unterrichten. Damals war ich meiner Zeit voraus – und auch heute bin ich absolut vom Onlinetraining überzeugt. Egal ob Yoga, Rückenfit oder BauchBeinePo:
heute möchte ich eine Lanze brechen und erzählen, warum ich KEINE Präsenzkurse mehr geben möchte und dauerhaft bei online Kursen bleibe, und bin gespannt auf eure Meinungen und Erfahrungen!
Ich reise total gern, das wissen, denke ich , alle, die mich kennen, und die meinen Blog ab und an verfolgen. Während C ist es nur schwer möglich gewesen, und so nutzte ich die erste Möglichkeit, mit meinem Freund in die Türkei zu reisen, als dies wieder leichter möglich war. Während für meine Reha-Stunden in dieser Zeit eine Vertretung gefunden werden musste, haben meine Online-Yoga-Stunden weiterhin ohne weitere Probleme stattfinden können… Meine Yogis und Yogins konnten mit mir einen Blick auf den Strand erhaschen und mussten keine Stunde ausfallen lassen.
Nun plane ich spontan, in drei Wochen nach Ungarn zu reisen, um meine Familie zu besuchen. Auch sie wollen die aktuellen Lockerungen für ein Familienfest nutzen, und haben uns natürlich eingeladen. Nun werden in jener Woche wieder Präsenzstunden ausfallen, oder es müssen mühsam Vertretungen gefunden werden, während meine online Stunden einfach weiter stattfinden können, denn Internet gibt es (fast) überall.
(Negativpunkt, den ich ehrlicherweise erwähnen muss: Wenn es ein unbekanntes Land ist, muss ich natürlich vorher einen Tag einplanen, um mich um eine geeignete Location, Internet etc. für mein Unterricht zu kümmern. Aber das ist nach zwei-drei Reisen und etwas Erfahrung gar nicht mehr so schwer.)
Umgekehrt muss keiner meine Online Yogastunden ausfallen lassen, egal wo IHR seid, ihr könnt einfach online mitmachen.
Urlaub? Kein Problem.
Wochenend-Seminar? Kein Problem. Familientreffen? Auch kein Problem.
Solange ihr als Yogis und Yogins das wollt, gibt es nur wenig, was gegen eine Teilnahme an den online-Yogastunden spricht. Ihr könnt überall mitmachen, wo eure Matte Platz findet.
Aktuell sind die Offlinestunden wieder einigermaßen einfach möglich, aber die Abstände müssen natürlich weiterhin eingehalten werden. So darf ich als Trainerin weiterhin nicht zum Teilnehmer, um Korrekturen direkt mit Körperkontakt (zB durch Hand auflegen, wie ich es früher gern gemacht habe) zu machen. Diese Tatsache macht mir nicht gerade viel Lust auf Präsenztraining, denn im Grunde bin ich immer noch nichts weiter, als eine Trainerin auf Distanz. Und das kann ich auch online sein, ohne dass die Qualität meines Unterrichts leidet.
Natürlich sparen wir An- und Abfahrtszeit, Benzin, Autoverschleiß, Zeit zum Umziehen, Test zeigen, Teilnehmerzahl abgleichen etc. Zuhause schalten wir Laptop/Pad oder Handy an, können vorher und nachher noch etwas machen, sind hinterher zuhause, können direkt unter die Dusche.
Einige Teilnehmerinnen berichten, dass online Training einfach cool ist, weil sie so ihre Kinder nicht in fremde Hände geben müssen, solange sie ihr Yoga oder Rückenfit machen (so manches Mal habe ich schon Mutter-Kind-Yoga auf meinem Bildschirm gesehen, weil Kinder die Yogastunde einfach mitgemacht haben. Darüber freue ich mich immer am Meisten!).
Auch haben mir oft Teilnehmer berichtet, Sie schätzen es, in den eigenen vier Wänden zu trainieren, weil hier die Möglichkeit, sich zu vergleichen fehlt. Wer kennt es nicht: Den Blick auf die Person neben einem… Ist sie schlanker? Er muskulöser? Beweglicher? Kann sie/er die Asana länger halten als ich? Diese Vergleiche, so menschlich sie auch sind, sind im Sport nicht unbedingt zielführend. Es ist ein schmaler Grat zwischen „Angespornt werden“ und „die eigenen Grenzen überschreiten“. Letzteres führt eher zu Schmerzen und im schlimmsten Fall Verletzungen. Deshalb bevorzuge ich online Training, wo diese Vergleiche eher wegfallen. Im Yoga lernen wir sowieso, unser Ego diesbezüglich zu zügeln, Vergleiche sind absolut nicht erwünscht. 
Auch das Argument, in Präsenzkursen sei man näher am Teilnehmer dran, lasse ich (zumindest für mich) nicht gelten: Ich rede mit meinen Teilnehmern vor Beginn meiner Kurse, danach, und bin jederzeit auch über Messages oder eMail erreichbar. Ich gebe zu, nicht immer kann ich schnell Antworten. Aber ich lese alle Messages, und weiß viel von meinen Teilnehmern (auch Privates, Gesundheitliches etc.), so dass ich durchaus behaupten kann, ich kenne jede von Ihnen (allerdings habe ich auch nur maximal 15 Teilnehmer pro Monat, das macht alles natürlich leichter. Dies ist aber auch genau so von mir gewollt).
Und dann gibt es natürlich die mittlerweile der Situation geschuldete ängstliche Teilnehmer, die online einfach gar keine Angst haben müssen, sich anzustecken. Keine Maske, kein Abstand, kein Test… für manche auch ein Argument.
Wie ist es mit Dir? Hast Du schon mal online Training ausprobiert? Wie fandest Du es? Trainierst Du lieber online oder offline, und warum? Ich freue mich auf Deine Erfahrungen!